Praxistest im Vorhof zur Hölle
Kameraden aus Gransee, Fürstenberg und Zehdenick trainierten gestern im Brandsimulator.
GRANSEE - Es galt, einen simulierten Kellerbrand zu löschen, bei dem trotz gestellter Szenen tatsächlich Hitze bis an die 450 Grad entsteht. Im mobilen Brandsimulator, mit dem der einstige Wehrleiter Pepe Blaul gestern extra aus Nordrhein-Westfalen nach Gransee gekommen war, wurden zu diesem Zwecke Propanflammen gezündet, die es in sich hatten.
Jeweils zwei Feuerwehrleute drangen mit Atemschutzausrüstung in den fahrbaren „Vorhof zur Hölle“ ein. Dabei mussten sie stets zusammen bleiben, Türen öffnen, hinter denen es brennen könnte, von Flammen umgebene Propangasflaschen kühlen und stets aus einigermaßen sicherer Deckung löschen. Und ließ Pepe Blaul das Feuer hinter den Kameraden wieder auflodern, dann hatten sich die Männer sofort zurückzuziehen, um sich dann löschend erneut nach vorn zu bewegen. Im anderen Fall könnte das Feuer ihren einzigen Ausgang verschließen. Nach der 15-minütigen Tortur wurde das Verhalten der Kameraden ausgewertet.
Von einem „taktischen Training“, das mit Blutdruckmessen und der Kontrolle der Atemschutzgeräte beginnt, sprach Gransees Amtswehrführer Andreas Pahlow. Dabei sei diese praxisnahe Ausbildung auch Teil der Feuerwehrskonzeption für die Jahre 2009 bis 2011. Diese sieht unter anderem vor, dass Pepe Blaul zweimal pro Jahr mit seinem Simulator anrückt. Die Kosten werden aus dem Fonds des Kooperativen Mittelzentrums Gransee-Zehdenik bestritten.
Jeweils 40 Kameraden waren gestern beziehungsweise sind heute und morgen in dem Fire Truck. „Hautnaher geht es nicht“, ist ihre Meinung, und sie sind stolz auf sich. Nicht unproblematisch ist für einige allerdings ihr Erscheinen. Mancher Arbeitgeber sei nicht glücklich, wenn sein Mitarbeiter plötzlich einen solchen Termin hat. (Von Wolfgang Gerth)
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung