Große Einsätze für junge Kameraden

Große Einsätze

 

Gransee (MZV) Vermisste Pilzsucher im Wald, ein Verkehrsunfall am Kirchplatz, ein Brandherd an der B96: Die Granseer Feuerwehr musste mehrmals ausrücken am Sonnabend. Doch zum Glück war alles nur für den Nachwuchs inszeniert.

 

Amtswehrführer Andreas Pahlow erreichte der Notruf am frühen Nachmittag: ein Crash am Kirchplatz. Ein Auto ist gegen einen Baum gefahren, der verletzte Fahrer befindet sich noch im Fahrzeug. Sofort rückte die Jugendwehr aus. Mit Sirenengeheul ging es durch die Stadt. "Das ist das Highlight für die Kinder, mit Blaulicht und Martinshorn zu den Einsätzen fahren", erzählte Jugendwartin Nancy Hanke.

 

Mit dem TSF-W und einem Rüstwagen kamen die jungen Kameraden an den Unfallort. Dort musste der Insasse des verunglückten Autos mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden. "Wie im reellen Leben soll es ablaufen", erklärte Andreas Meise, erster Hauptlöschmeister. Der Aufwand, den die Kameraden betrieben, um der Jugend zu zeigen, was eine Berufsfeuerwehr alles leisten muss, war immens.

 

Vier Einsatzorte in wenigen Stunden. Für den Verkehrsunfall ließ sich Kamerad Christoph Kister extra blutig schminken, ein Holzstück simulierte den gebrochenen Knochen am Bein. Andreas Zöpke brachte das Unfallauto.

 

Schon am Vormittag rückten die 23 Kinder und Jugendlichen aus, um einige vermisste Pilzsucher im Stadtwald ausfindig zu machen. Ansprechen, Wunden verbinden, Rettungsdienst alarmieren.

 

Theoretische Stunden in der Wache folgten. Doch dann der nächste Einsatz: ein Alarm im Feuerwehrtechnischen Zentrum. Der vermeintliche Brand stellte sich jedoch als technischer Defekt heraus. Zeit fürs Mittagessen, um das sich die Eltern der Kinder kümmerten.

 

Der Einsatzleiter der Übungen war Hauptbrandmeister Uwe Valentin. Ihm zur Seite stand Justin Remer, der seiner Aufgabe mit Engagement und Ernst nachging. Auch am frühen Abend behielt er den Überblick, als an der Berliner Straße ein Feuer ausbrach.

Die Kameraden simulierten einen Scheunenbrand. Nach der Lagebesprechung ging alles rasant vonstatten und das Feuer wurde trotz Ermüdungserscheinungen der jungen Feuerwehrkameraden gelöscht.

 

Am Sonntag mussten sie erneut in aller Früh aus den Federn. Eine Ölspur im Gewerbegebiet galt es zu beseitigen. Am Ende des aufregenden Einblicks in den Alltag einer Berufsfeuerwehr gab es zwar keine Urkunde, aber dafür Anerkennung der Erwachsenen sowie den Spaß, den es macht, mit Blaulicht durch Gransee zu düsen. "Bei dem großen Aufwand ist das eigentlich Belohnung genug", meinte Löschmeister Maik Zietmann.

 

Quelle: Gransee Zeitung 23. September 2013