Kameraden der Amtsfeuerwehr bilden sich weiter
Den Granseer Feuerwehrleuten ist ein kleiner Coup gelungen: Sie haben es geschafft, einen Ausbilder von „Drehleiter.Info“ – er ist einer von 14 deutschlandweit – zu sich zu holen. In vier Tagen bildete Jörg Thöne elf Kameraden zum Drehleitermaschinisten aus.
Gransee. Andreas Meise war derjenige, der am Donnerstagvormittag im sogenannten Hauptbedienstand saß und die 30 Meter lange Drehleiter in den Himmel wachsen ließ. Er fuhr sie aus und brachte den ganz vorn angebrachten Korb samt Kameraden in Position. Sie konnten bei der Gelegenheit testen, wie weit das mit zehn Bar durch den Schlauch gedrückte Wasser mit der Spritze denn kommt. Andreas Meise setzte in Schönermark das, was insgesamt elf Feuerwehrleute vier Tage lang geübt hatten, in die Praxis um.
Sie ließen sich alle zum Drehleitermaschinisten ausbilden. Den Part des Ausbilders übernahm Jörg Thöne von Drehleiter.Info, einer Initiative, die auf die Ausbildung und den Einsatz von Hubrettungsfahrzeugen spezialisiert ist. „Hier geht es darum, den zweiten Rettungsweg bei Einsätzen an Hochhäusern abzusichern“, sagt Thöne über den 35-Stunden-Lehrgang, der in Gransee stattfand und bei dem der Montag ganz im Zeichen der Theorie stand. Die theoretische Prüfung am Mittwoch bestanden alle mit Bravour, am Donnerstag folgte die praktische in Schönermark, direkt neben dem Gelände der Firma Lamadi.
Für Uwe Valentin, 2. stellvertretender Wehrführer der Amtsfeuerwehr Gransee, ist dieser Lehrgang für die Feuerwehr der Region ein Glücksfall. Es sei schwer, Leute in solche Ausbildungen zu bekommen, eigentlich nur einen pro Jahr. „Und wir haben auf einen Schlag zehn Leute, die unsere Technik jetzt bedienen dürfen. Damit ist ein kleiner Engpass beseitigt.“ Jetzt sind viel mehr Kameraden in die komfortable Lage versetzt, nicht nur das Fahrzeug lenken zu dürfen, sondern auch die Drehleiter zu bedienen. Angemeldet hatte Amtswehrführer Andreas Pahlow diesen Kurs, jetzt kam er zustande. Die Granseer besitzen in der Region die größte Drehleiter. Zehdenick und Fürstenberg haben auch jeweils eine, die sind aber nicht so hoch. Deshalb werden die Granseer öfter angefordert. „Bei den Einsätzen geht es mehr um technische Hilfeleistungen – wie das Herausbringen von Personen aus Gebäuden –, als um Brandeinsätze“, so Uwe Valentin.
„Der Lehrgang hat richtig was gebracht, wir haben alle viel mitgenommen“, sagt Peter Halwas. „Vieles hat man schon mal gemacht, aber hier ist es auch noch erklärt worden. Ich finde es wichtig, dass jetzt so viele Kameraden die Ausbildung haben. So kann man sich im Einsatz auch gegenseitig unterstützen, falls man allein irgendetwas übersieht.“Sechs der neuen Drehleitermaschinisten arbeiten im öffentlichen Dienst (fünf allein im Amtswirtschaftshof Gransee). Sie und auch die anderen wurden dafür freigestellt. Uwe Valentin: „Ein großes Dankeschön an die Arbeitgeber.“ Er weiß, dass noch lange nicht Schluss ist. „Auch die nächsten sollen ausgebildet werden.“
Quelle: Märkische Allgemeine
Bild zur Meldung: Gruppenfoto vom Lehrgang MFH 24-15